Binaurale Beats – was steckt dahinter?

Binaurale Beats
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Viele Menschen leiden heutzutage unter Stress. Verständlicherweise sind sie auf der Suche nach Möglichkeiten, um diesem entgegenzuwirken. Als ein vermeintlich einfaches Hilfsmittel erfahren binaurale Beats immer mehr an Beliebtheit. Aber was hat es damit auf sich, wie sollen sie funktionieren und können sie tatsächlich bei Stress helfen? Dies und noch einiges mehr erfährst du in diesem Beitrag.

Die sogenannten „Binaural Beats“ sind mittlerweile in aller Munde. Im Internet gibt es viele verschiedene Angebote, in denen binaurale Beats als großes Heil- und Hilfsmittel angepriesen werden. Egal ob es darum geht, die Konzentration zu verbessern, schneller einzuschlafen oder die Kreativität zu steigern, binaurale Beats gelten fast schon als Wunderwaffe und werden in den unterschiedlichsten Bereichen eingesetzt. Können sie aber auch tatsächlich halten, was von gewissen Kreisen versprochen wird? Schauen wir uns hierzu erst einmal an, was binaurale Klänge eigentlich sind.

Binaurale Beats – was ist darunter zu verstehen?

Treffen auf das linke und das rechte Ohr Töne mit jeweils unterschiedlicher Frequenz, wird im Gehirn ein neuer Ton erzeugt. Jedoch müssen die Töne gleichzeitig abgespielt werden und der Frequenzunterschied darf maximal 30 Hz betragen. Der Effekt dieser Überlagerungen wird als Schwebung bezeichnet.
Binaurale Klänge wurden als Erstes vom deutschen Physiker Heinrich Wilhem Dove im Jahre 1839 entdeckt. Er erkannte, dass sich die Schallwellen dieser zwei Töne nicht in der Luft vermischten und folgerte daraus, dass der neue Ton mit einer neuen Frequenz direkt im Gehirn erzeugt wird. Demnach können Binaural Beats nicht mit unseren Ohren wahrgenommen werden, da sie erst im Gehirn entstehen. Somit wird deutlich, dass der Effekt nur mit Stereokopfhörern erzeugt werden kann, da an beide Ohren unterschiedliche Töne gelangen müssen.

Was bewirken binaurale Beats?

Mehrere Studien konnten bereits die Wirkungen von binauralen Beats auf unser Gehirn nachweisen. Entscheidend sind dabei die unterschiedlichen Frequenzen der Töne. Unser Gehirn unterscheidet nämlich fünf verschiedene Gehirnwellenzustände und je nachdem welche Frequenzen gewählt werden, wird unser Gehirn auf eine entsprechende Weise stimuliert. Dies lässt sich durch Gehirnstrommessungen gut veranschaulichen. Schauen wir uns hierzu die fünf verschiedenen Bewusstseinszustände im Gehirn an.

Menschliche Gehirnwellen
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Gamma-Wellen:

Im Frequenzbereich von über 31 Hz stehen wir unter erhöhter Aufmerksamkeit und unsere Sinneswahrnehmungen sind geschärft. Zwar können wir in diesem Zustand anspruchsvolle Arbeiten erledigen, fühlen uns aber auch gestresst.

Beta-Wellen:

Zwischen 16 und 30 Hz befinden wir uns im Beta-Zustand. Dies ist unser üblicher Standardzustand. Hier benutzen wir unsere kognitiven Fähigkeiten und unser logisches Denken. Dennoch können wir auch hier leicht unruhig oder gestresst sein.
Zum Thema Stress erhalten wir hierbei unsere wichtigste Erkenntnis. Wir müssen auf jeden Fall binaural Beats so nutzen, die unsere Gehirnwellen auf unter 16 Hz schwingen lassen.

Alpha-Wellen:

Im nächsten Wirkungsbereich sendet unser Gehirn Frequenzen im Wirkungsbereich von 8 bis 15 Hz aus. Wenn wir beispielsweise ein Buch lesen oder Musik hören, befinden wir uns im Alpha-Zustand. Hier können wir Informationen schneller aufnehmen und unsere Kreativität entfaltet ihr volles Potenzial.

Theta-Wellen:

Die Theta-Wellen reichen von einer Frequenz von 4 Hz bis 7 Hz. In diesem Zustand befinden wir uns in einem Art Halbschlaf. Wach- und Schlafbewusstsein wechseln sich quasi ab. Wir sind tiefenentspannt, weswegen sich der Theta-Zustand wunderbar zum Meditieren eignet.

Delta-Wellen:

Der letzte Bewusstseinszustand reicht von 0,1-3 Hz. Wenn wir Delta-Wellen aussenden, befinden wir uns in der Tiefschlafphase. Wir schütten sowohl Schlaf- als auch Wachstumshormone aus und unser Körper beginnt mit der physischen Regeneration.

Mit diesem Wissen können wir nun verstehen, was binaurale Beats bewirken. In erster Linie sorgen sie dafür, dass sich die Frequenz der Gehirnwellen ändert. Ist unser Gehirn nun gewissen Frequenzen ausgesetzt, beginnt es sich allmählich diesen anzupassen. Ist das Gehirn Alpha-Wellen ausgesetzt, nähern sich die Hirnwellen ebenfalls dem Alpha-Zustand an. Diese Anpassung wird als Frequenz-Folge-Reaktion (FFR) bezeichnet. Um nun Stress zu lindern oder Stress zu vermeiden, müssen wir unserer Gehirn also Frequenzen aussetzten, die niedriger als 14 Hz betragen.

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Wirkungsweise von binaural Beats

Da wir nun wissen, was Binaural Beats bewirken, wollen wir uns anschauen, wie sie wirken und funktionieren.
Zunächst hörst du über das linke und das rechte Ohr jeweils verschiedene Sinustöne. Diese dienen als sogenannte Trägerfrequenzen und transportieren quasi die Frequenz. Je nach Höhe der Frequenz hören sich diese unterschiedlich hoch oder tief an. Während du jedoch die Töne hörst, werden sie sofort im Gehirn vermischt und der entsprechende binaurale Ton erzeugt. Dieser, im Gehirn erzeugte Ton, hat schließlich die Schwingungsfrequenz, die sich aus der Differenz der beiden Sinustöne vom linken und rechten Ohr ergeben. Dadurch ist man in der Lage die Frequenzen der binaural Beats exakt zu steuern. Unsere Bewusstseinszustände sind quasi von den Gehirnwellen abhängig. Dadurch können wir einen bestimmten Bewusstseinszustand erreichen, indem wir die entsprechenden Gehirnwellen erzeugen. Dies erreichen wir eben durch entsprechende binaurale Beats. Grundsätzlich lässt sich festhalten, dass wir uns um so stressiger fühlen, je schneller die Gehirnwellen schwingen und um so entspannter, je langsamer die Gehirnwellen schwingen.

Wirkungsbeispiel

Um diesen Aspekt zu verdeutlichen, schauen wir uns hierzu ein Beispiel an. Nehmen wir an, wir spielen auf das linke Ohr eine Frequenz von 124 Hz und auf das rechte Ohr eine von 114 Hz. Dadurch wird ein Binaural Beat von 10 Hz erzeugt. Nach einer gewissen Zeit passen sich die Gehirnwellen dieser Frequenz an und wir gelangen in den Alpha-Bewusstseinszustand.

Binaurale Beats

Anwendungsfelder von binauralen Beats

Binaural Beats haben in verschiedenen Studien eine nachweisliche Wirkung erzielen können. Dennoch werden sie teilweise in Bereichen eingesetzt, in denen die versprochene Wirkung eher kritisch zu betrachten ist. Im Folgenden erfährst du mehr über spezielle Anwendungsfelder und inwiefern die Binaural Beats genutzt werden.

Entspannung

Kommen wir direkt noch einmal auf die Einleitung zu sprechen. Binaural Beats versprechen Stress zu lindern und für Entspannung zu sorgen. Tatsächlich konnte dies in mehreren Studien belegt werden. Alpha- und Theta-Wellen, die zwischen 3 Hz und 12 Hz liegen, haben gezeigt, dass sie Alltagsstress ausgleichen können. Generell kann innere Anspannung gelöst werden und das allgemeine Wohlbefinden verbessert werden.

Meditation

Meditation ist für viele Menschen ein Weg zur Entspannung und Stressreduktion. Natürlich können binaurale Frequenzen als zusätzliches Hilfsmittel hier eingesetzt werden. Inwiefern bei richtiger Meditation binaural Beats notwendig sind, sei jedoch dahingestellt. Da sowieso angestrebt wird einen langsamen Gehirnwellezustand zu erreichen, dienen externe Frequenzen mehr der Absicherung, als dass sie wirklich notwendig sind.

Depressionen

Ähnlich wie Stress sind Depressionen heute ein großes Problem. Aber auch hier werden Binaural Beats bereits erfolgreich eingesetzt. Vor allem in der Musiktherapie werden die Frequenzen genutzt, um Therapien zu ergänzen und dadurch die Heilungschancen zu verbessern.

Lernen

Wie wir bereits gesehen haben, nehmen wir im Alpha-Zustand Informationen schneller auf und unsere Kreativität entfaltet ihr Potenzial. Dies sind beim Lernen für Prüfungen oder Klausuren wichtige Fähigkeiten. Jedoch geht Lernen eher mit einer großen Anspannung und Stress einher. Daher können wir binaurale Beats nutzen, die auf den Alpha-Zustand ausgerichtet sind, um unsere Lernerfolge positiv zu beeinflussen. So sind die Frequenzen sehr hilfreich, um die Konzentration zu steigern, dass wir uns nicht ablenken lassen und wir in einen „Flow“ geraten.

Schlaf

Richtiger Tiefschlaf findet im Delta-Zustand statt und damit im niedrigsten der 5 Bewusstseinszustände. Erreichen wir diesen Zustand nicht, kann es zwar sein, dass wir genügend Stunden schlafen, aber überhaupt nicht erholt sind, da der Schlaf nicht tief genug war. Um sicherzugehen, wirklich in den Delta-Zustand zu gelangen, können binaurale Frequenzen ein sinnvolles Hilfsmittel sein.

Luzides Träumen und Astralreisen

Einige Menschen streben nicht nur einen tiefen und erholsamen Schlaf an, sondern möchten gerne ihre Träume steuern (luzide Träume) oder gar eine außerkörperliche Erfahrung machen (Astralreisen).
Beim luziden Träumen geht es darum, zu erkennen, dass man schläft. Dadurch bist du in der Lage deine Träume nach eigenen Vorstellungen zu gestalten. Um diese Fähigkeit zu unterstützen, werden Binaural Beats sehr häufig eingesetzt. Da der sogenannte Präfontale Cortex, ein bestimmtes Gehirnareal, aktiv sein muss, können entsprechende Frequenzen helfen, diesen Zustand auszulösen.
Ähnlich sieht es bei Astralreisen aus. Hierbei befindet man sich in einem derart meditativen Zustand, dass man in der Lage ist, mit seinem Bewusstsein den Körper zu verlassen und sich durch Raum und Zeit zu bewegen. Astralreisen sind jedoch äußerst schwierig. Viele Komponenten müssen gleichzeitig zusammenlaufen. Da im tiefen Delta-Zustand die besten Bedingungen herrschen, können entsprechende Delta-Frequenzen die Bedingungen für eine Astralreise verbessern. Binaurale Frequenzen zwischen 0 Hz und 4 Hz versprechen die besten Chancen, um zu einer Astralreise beizutragen.

Vorsicht ist geboten!

Werfen wir zum Abschluss der Anwendungsfelder einen Blick auf etwas ungewöhnlichere Gebiete. Es kommt nicht selten vor, dass binaurale Beats als regelrechte Wunderwaffe angepriesen wird. Einfach Kopfhörer aufsetzen, die entsprechende Frequenz abspielen und die Beats machen die ganze Arbeit. So einfach geht es bei vielen Gebieten leider doch nicht. Vor allem wenn es um Themen geht, die große Schwierigkeiten erzeugen, anstrengend sind oder langwierig sind, wünschen wir uns ein schnelles Allheilmittel. Egal ob es um Ängste geht, ums Abnehmen, Geld verdienen, usw. Dies nutzen die entsprechenden Anbieter aus, weswegen man stets vorsichtig sein sollte und die Versprechungen hinterfragen sollte. Gewiss haben Binaural Beats in etlichen Studien ihre Wirksamkeit unter Beweis gestellt, aber dennoch verändern sie zunächst nur unsere Gehirnwellen. Wir sind aber eben noch viel mehr als unser Gehirn.

Binaurale Beats als gute Unterstützung

Nichtsdestotrotz können auch in diesen Gebieten Binaural Beats eine Unterstützung sein, jedoch sollten sie nicht als Wundermittel angesehen werden. Wenn dir also jemand sagt, Binaural Beats würden nicht funktionieren, hat er nicht ganz unrecht. Es ist stets wichtig, dass ein jeder abklärt, um welchen Bereich es geht und welche Wirkung angestrebt werden soll. Wenn sich jemand einzig und allein auf binaurale Frequenzen verlässt und diese nicht mit praktischen Übungen ergänzt, wird er unter Umständen auch die Erfahrung machen, dass Binaural Beats gar nicht funktionieren.

Was bei binaural Beats zu beachten ist

Du hast im letzten Abschnitt gesehen, dass binaurale Beats eine gute Ergänzung für das alltägliche Leben sind. Dennoch solltest du beachten, dass sie auch nicht mehr sind. Häufig lesen Menschen etwas über binaurale Frequenzen und überschätzen ihre Wirkungen. Dies führt dazu, dass sie an die Nutzung hohe Erwartungen haben und enttäuscht sind, wenn diese nicht erfüllt werden. Wenn du Schlafprobleme hast oder es dir schwer fällt zu lernen und dich zu konzentrieren, darfst du dich nicht NUR auf binaural Beats verlassen. Achte immer darauf, die Frequenzen als Ergänzung zu nutzen und nicht als Wunderwaffe im Kampf gegen Probleme. Wenn es dazu führt, dass du ohne binaural Beats auf den Ohren gar nicht mehr schlafen kannst, hast du es auf alle Fälle übertrieben. Deswegen gibt es auch einige Regeln, die du beachten kannst, damit die Frequenzen auch ihre angestrebte Wirkung erzielen können.

Empfehlungen

Achte auf alle Fälle darauf, keine Wunderdinge zu erwarten. Konzentriere dich gezielt auf die Wirkung, die erzielt werden soll und kombiniere die Binaurals mit praktischen Übungen, wie etwa Meditation. Damit die Beats überhaupt funktionieren, solltest du in jedem Fall Stereokopfhörer verwenden, da die beiden Frequenzen unmittelbar an und in die Ohren dringen müssen. Selbst bei Stereolautsprechern besteht die Gefahr, dass sie zu weit vom Ohr weg sind und sich die Binaurals daher nicht richtig entfalten können.

Regelmäßigkeit

Besonders wichtig ist es auch, eine gewisse Konstanz und Regelmäßigkeit in die Nutzung zu bringen. Zum einen solltest du die Frequenzen mindestens 7-10 Minuten anhören. Erst nach dieser Zeit kannst du sicher sein, dass das Gehirn sich der Frequenz angepasst hat. Des Weiteren ist darauf zu achten, eine gewisse Häufigkeit zu erzielen. Ob nun mehrmals täglich, einmal täglich oder jeden zweiten Tag, kann am besten im Eigenversuch herausgefunden werden. Aber einmal pro Monat ist auf alle Fälle zu wenig. Schließlich solltest du auf die Lautstärke achten. Da die Frequenzen entscheidend sind und nicht die Töne, macht es überhaupt nichts aus, wenn die Binaurals relativ leise sind. Eine gute Faustregel besagt, die Lautstärke so einzustellen, dass man die Beats gerade noch hören kann.

Wenn du auf der Suche nach qualitativ hochwertigen Binaurals bist, achte darauf, dass die Frequenzen mit der Zeit immer niedriger werden. Das heißt, sie starten irgendwo im mittleren Beta-Zustand und senken nach und nach ihre Frequenz auf den gewünschten Bereich. Wenn du diese Punkte beachtest, solltest du keine Probleme haben, binaurale Beats gewinnbringend einzusetzen.

Sind Binaural Beats gefährlich?

Wir haben gesehen, dass die Frequenzen einen nachweislichen Einfluss auf unsere Gehirnwellen haben. Deswegen stellt sich schon die Frage, ob die Beats gefährlich sind. Und tatsächlich sollte man unter gewissen Voraussetzungen auf die Nutzung besser verzichten. Dies trifft vor allem auf Menschen zu, die an Epilepsie leiden oder bereits einen Schlaganfall erlitten haben. Da beide Beschwerden unmittelbar mit Störungen im Gehirn zu tun haben können, sollten diese Personen auf Gehirnwellentechnologie verzichten. Binaural Beats, als von außen eingesetzte Waffe zur Manipulierung von Menschen, dürfte jedoch keine Gefahr darstellen. Da die Binaurals nur mit Kopfhörern funktionieren, sollte keine akute Gefahr vorhanden sein. Zwar sind die Effekte der Binaurals messbar und nachgewiesen, aber dennoch relativ gering.

Was sind binaurale Kopfhörer?

Wie wir bereits gehört haben, benötigen wir Stereokopfhörer, um binaural Beats wirksam einsetzen zu können. Wenn an die Ohren die gleichen Frequenzen gelangen, tritt kein Effekt ein. Bei speziellen binauralen Kopfhörern geht es nun darum, die binauralen Klänge selbst zu erzeugen. In den beiden Kopfhörern sind jeweils Mikrofone eingebaut, die dafür sorgen, dass Geräusche bereits binaural aufgezeichnet werden und ebenfalls auf diese Weise abgespielt werden können. Jedoch ist diese Technik noch in keinem marktfähigen Stadium.

Subliminals

Gerne werden sogenannte Subliminals in Kombination mit binaural Beats eingesetzt. Unter Subliminals versteht man unterschwellige Botschaften, die über ein Musikstück beispielsweise oder ein Video gelegt werden und direkt in das Unterbewusstsein gelangen sollen. Dieser Effekt wird erzielt, indem die gesprochenen Botschaften so leise sind, dass sie unser Ohr kaum bis gar nicht wahrnehmen kann. Dadurch soll erzielt werden, dass sie unser Bewusstsein umgehen und direkt in das Unterbewusstsein eingespeichert werden.

Arten von Subliminals

Grundsätzlich unterscheidet man zwischen akustischen Subliminals und Silent Subliminals. Während bei der ersten Variante die Botschaften einfach sehr leise wiedergegeben werden, werden bei der zweiten Möglichkeit die hörbaren Bereiche abgeschnitten. Bei Silent Subliminals werden Frequenzen gewählt, die sich am Rande der menschlichen Wahrnehmung bewegen und darüber die Suggestionen gelegt. Die Aufnahmen sind zwar in voller Lautstärke vorhanden, jedoch auf einer so hohen Frequenz, dass wir sie nicht hören können. Unser Unterbewusstsein nimmt die Botschaften jedoch als deutliche Texte wahr.
Subliminals können und werden auch mit Binaural Beats kombiniert. So können gleichzeitig positive Affirmationen beispielsweise und entspannende Frequenzen angehört werden. Dennoch benötigt man nur eine Audiodatei.

Die große 432 Hz Verschwörung?

Wenn Frequenzen Gegenstand der Betrachtung sind, darf ein Thema natürlich nicht fehlen. In den letzten Jahrzehnten entbrannten zum Teil heftige Diskussionen um den Standard des Kammertons bei Musikinstrumenten. Unter dem Kammerton versteht man einen gewählten Ton, auf den Instrumente gleich eingestimmt werden. Nach mehreren Festlegungen hat sich das eingestrichene A als Kammerton und die Frequenz von 440 Hz als Standard durchgesetzt. Die Frequenz kann jedoch von Land zu Land etwas abweichen. So kann 442 Hz oder 443 Hz ebenfalls vorkommen. Aber was hat dies nun mit der Frequenz von 432 Hz zu tun?

Untersuchungen

Untersuchungen der Musikwissenschaftlerin Maria Renold mit Tausenden teilnehmen haben ergeben, dass der Großteil der Menschen Musikstücke mit dem Kammerton 432 Hz gegenüber Musikstücken mit dem Kammerton 440 Hz bevorzugen. Es fühlte sich für sie stimmiger, angenehmer und entspannender an. Des Weiteren ergaben Untersuchungen mit Wasser, dass die 432 Hz Frequenz perfekte visuelle Muster erzeugt. Da wir Menschen zu 60 bis 70 Prozent aus Wasser bestehen, kann diese Frequenz heilende Wirkungen auf unseren Körper haben.

Gegenstimmen

Dennoch gibt es gleichzeitig viele Gegenstimmen, die der 432 Hz Frequenz keine außergewöhnlichen Eigenschaften zusprechen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass die Kombination der Noten, die Abstände, Pausen, Intervalle, etc. einen deutliche größeren Eindruck ausüben, als die Frequenz des Kammertons. Die Noten an sich seien relativ unbedeutend, wichtiger sei die Beziehung der Noten untereinander. So die Aussagen von Dr. Daniel Levitin, ein kognitiver Psychologe und Neurowissenschaftler. Das Thema wird wohl auch in der näherer Zukunft weiterhin kontrovers diskutiert werden.

Für die Nutzung von Binaural Beats hat es sowieso kaum eine Bedeutung. Eine binaurale Frequenz von 432 Hz ist irrelevant, da wir anstreben, die Gehirnwellen so niedrig wie möglich zu halten. Des Weiteren benötigen wir zwei verschiedene Frequenzen für jedes Ohr ein. Denkbar wäre 432 Hz und 440 Hz zu kombinieren. Somit kämen wir auf einen binaural Beat von 8 Hz und würden uns im Alpha-Zustand befinden.

Isochrone Töne-die besseren binauralen Klänge?

Isochrone Töne sind schnell pulsierende und gleich lang andauernde Töne. Je schneller die Töne pulsieren, desto höher ist die Frequenz, die dadurch nachgeahmt wird. Und tatsächlich gelten sie als technische Weiterentwicklung von binauralen Beats. Die isochronen Töne zeichnen sich dadurch aus, dass sie auch ohne Kopfhörer wirken. Die erforderliche Frequenz kann bereits im Voraus erzeugt werden. Jedoch funktioniert dies nur in qualitativ hochwertigen Audioformaten. Komprimierte Dateien oder kostenlose Angebote auf YouTube beispielsweise erfüllen die notwendigen Vorgaben nicht. Dennoch gilt auch bei isochronen Tönen, dass das Gehirn eine gewisse Zeit zum Einschwingen benötigt. Deswegen ist festzuhalten, dass isochrone Töne nicht notwendigerweise besser sind als binaural Beats, jedoch einfacher in ihrer Handhabung, da keine Kopfhörer benötigt werden.

Fazit zu binauralen Beats

Um nochmals auf die Eingangsfrage zurückzukommen. Können Binaural Beats tatsächlich bei Stress helfen? Diese Frage kann mit einem deutlichen Ja beantwortet werden. Gehirnstrommessungen konnten die verschiedenen Bewusstseinszustände ermitteln. Mehrere Studien haben gezeigt, dass binaurale Frequenzen die Gehirnwellen verändern können und daher Stress gelindert werden kann. Jedoch sei nochmals darauf hingewiesen, dass Binaurals keine Wunderwaffen sind und stets in Kombination mit praktischen Übungen und nur in vernünftigem Maße eingesetzt werden sollten.

Andreas Bernknecht Binaurale Beats
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