Hör auf, so viel zu reden, und fange an, zuzuhören

Aktives Zuhören
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Es kommt nicht immer gut beim Gegenüber an, wenn du ohne Unterbrechung einfach darauf los quasselst. Themen verschwimmen ineinander und der Gesprächspartner weiß während der Unterhaltung meistens überhaupt nicht mehr, um was es da eigentlich geht. Es gilt also oftmals die gute alte Regel: „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold.“

Bist du hingegen ständig am Reden verlierst du dich irgendwann in deinen eigenen Worten. Kannst du nicht zuhören wird irgendwann niemand mehr da sein, um dir zuzuhören. Aus diesem Grund ist es wichtig zu handeln und umzudenken.

Du unterhältst dich nicht mehr aus den Gründen einer gut gemeinten und allgemein verständlichen Konversation heraus, sondern unterliegst einem Rededrang. Der Ursprung des Rededranges befindet sich oftmals in deiner Unsicherheit. Ebenso kann mangelndes Selbstvertrauen mitunter schuld daran sein, dass du dich dem ständigen Reden hingibst. Immerzu erzählen müssen kann in dir eine Lawine innerer Unruhe auslösen und die Problematik deines Seelenleides dadurch steigern.

Du riskierst durch fehlendes Zuhören Missverständnisse mit Kollegen oder der Kundschaft was letztendlich einen hohen Leidensdruck auslösen kann. Deshalb sollte dir eines klar sein: Schlechte Redner erkennt man sofort, schlechte Zuhörer erst später. Und genau hier solltest du etwas tun. Angelernte Stressreaktionen wie schnelles Sprechen sowie das Unterbrechen anderer Personen kannst du verändern. Durch die Bewusstwerdung der Problematik ist der Anfang zur Veränderung gemacht.

Jemand erzählt dir eine Geschichte über sein aktuelles Problem, für das er zur Lösung die Unterstützung eines guten Zuhörers bräuchte. Natürlich ist nicht jeder dafür geeignet, sich durch adäquates Zuhören in die Lages des Erzählers zu versetzen. Vielleicht wird es am Anfang darauf hinauslaufen, dass du als vormals schlechter Redner mit hoher Wahrscheinlichkeit in der ersten Zeit des Umdenkens kein guter Zuhörer sein wirst.

Doch gutes Zuhören lässt sich lernen. Es erfordert Empathie, Verständnis und eine hohe Wertschätzung des Gegenübers. Bist du nach einer gewissen Zeit in der Lage, Zitate einer weiteren Person gedanklich so zu erfassen, dass in dir Gefühle entstehen, befindest du dich auf dem besten Weg zur Verhaltensveränderung. Der ständige Wunsch dem Rededrang nachzugeben lässt nach und du wächst langsam in die Rolle des Zuhörers. Dieser Vorgang erweitert dein Bewusstsein für andere sowie für dich selbst und lässt dein Selbstvertrauen Stück für Stück weiter anwachsen. Nimmt dieses neu gewonnene Selbstvertrauen den Platz deines Stresses ein, befindest du dich auf der Siegerseite des Lebens.