Magenschmerzen durch Stress

Magenschmerzen durch Stress
©leszekglasner/stock.adobe.com

Stress und Anspannung können schnell auf den Magen schlagen. Die Anforderungen im Job und an den Uni nehmen permanent zu. Kein Wunder, dass die psychischen Belastungen und der Druck im Alltag stetig ansteigen. Nicht selten haben dauerhafter Stress und starke Belastungen negative Folgen auf die Gesundheit und das allgemeine Wohlbefinden. Durch Stress verursachte Magenschmerzen gehören zu den Krankheiten, die in den westlichen Industriestaaten, ähnlich wie Diabetes und HerzKreislauf-Erkrankungen, immer mehr zunehmen. Magenschmerzen durch Stress äußern sich dabei durch Mageschmerzen, Vollegefühl, Durchfall, Sodrennen, Übelkeit und dem sogenannten Reizdarm und Reizmagen.

In den folgenden Abschnitten stellen wir dir vor, was Magenschmerzen durch Stress sind, welche Symptome mit der Erkrankung einhergehen und wie du die Krankheit mit ein wenig Aufwand besiegen kannst.

Wie Stress deine Gesundheit beeinflussen kann

Es gibt unterschiedliche Arten, wie der Körper auf psychischen und physischen Stress reagieren kann. Während viele vom alltäglichen Stress belastete Personen keinerlei gesundheitliche Probleme haben, leiden in Deutschland mehrere Millionen Bundesbürger unter Magenschmerzen durch Stress. Bei den Magenschmerzen kann es sich um temporäre, aber auch um langfristige gesundheitliche Beeinträchtigungen handeln. Die Gefahr, an einem chronischen Magenleiden zu erkranken, ist in jedem Fall nicht zu unterschätzen.

Neben Stress können auch die Veranlagung und die bisherige Lebenserfahrung Magenschmerzen begünstigen. Besonders eine Vielzahl von Misserfolgen im Leben kann dazu führen, dass die mentale Belastung irgendwann so groß ist, dass der Körper mit Magenschmerzen durch Stress reagiert.

Im Umgang mit Stressauslösern reagieren Menschen stets individuell. Während manche Menschen scheinbar gar nichts aus der Bahn werfen kann, reagieren andere Menschen schon bei relativ geringen Belastungen im Alltag mit Unwohlsein und Krankheitssymptomen.

Entscheidend dafür, ob sich Stress für dich zu einem gesundheitlichen Problem entwickeln kann, ist primär die Dauer der Belastung. In einer akuten Stresssituation mit kurzer Dauer ist nicht mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen zu rechnen. Chronischer Stress hingegen kann ernsthaft krankmachen. Es gilt: Je länger die Stressbelastung andauert, desto höher ist das Risiko, dass der Stress krank macht.

Alles eine Frage der Gedanken

Wer einmal quälende Magenschmerzen durch Stress hatte, der weiß, dass dies sehr unangenehm ist und den Alltag stark negativ beeinflussen kann. Was ist schließlich unangenehmer als bei der Arbeit oder bei einem entspannten Konzertbesuch plötzlich unter starkem Durchfall zu leiden?
Wenn du eine solche Erfahrung einmal gemacht hast, hoffst du, dass du diese kein zweites Mal machen musst. Dies ist verständlich, kann deine Psyche aber zusätzlich belasten. Je mehr du dich darauf konzentrierst, nicht noch einmal von Magenschmerzen durch Stress gequält zu werden, desto mehr setzt du dich unter Druck. Die Gefahr, erneut Magenschmerzen zu bekommen nimmt also um ein Vielfaches zu, obwohl du dir genau das Gegenteil wünschst.

Reizmagen und Reizdarm

Sollte dein Arzt keine konkreten Hinweise darauf finden, was mit deinem Magen nicht stimmt, du jedoch unter starken Magenschmerzen durch Stress leidest, kann es sein, dass du von einer somatoformen Störung betroffen bist. Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung des Magen-Darm-Trakts, welche keine organischen Ursachen hat. Im Bereich der somatoformen Erkrankungen sind besonders der Reizdarm und der Reizmagen häufig vertreten. Bei diesen beiden Erkrankungen handelt es sich fachsprachlich um einen „Colon irritabile“, beziehungsweise um eine funktionelle Dyspepsie.

Reizdarm
©Animaflora PicsStock/stock.adobe.com

Wenn du unter einem Reizdarm oder unter einem Reizmagen leidest, treten die Magenschmerzen durch Stress immer wieder auf und werden von Übelkeit, Erbrechen, Vollgefühl sowie weiteren Symptomen begleitet. Bei einem Reizdarm leiden betroffene Patienten unter regelmäßigen Schmerzen und einem verändertem Stuhl. Durchfall und Erbrechen wechseln sich, ähnlich wie bei einer Magen-Darm-Grippe, ab. Viele Betroffene haben darüber hinaus das Gefühl, sich nicht richtig entleeren zu können. Dies führt oft zu einem häufigen Stuhlgang.

Wie Magenschmerzen durch Stress die Darmflora in Mitleidenschaft zieht

Auch für die Darmflora ist Stress pures Gift. Im Falle von Stress kann die Darmflora schnell aus dem Gleichgewicht geraten. Besonders chronischer Stress kann dazu führen, dass unsere Darmbaktieren schwer geschädigt werden. So konnte mittels zahlreicher wissenschaftlicher Studien bewiesen werden, dass sich die Zusammensetzung deiner Darmflora verändern kann, solltest du regelmäßig gestresst sein. Dann ziehen sich deine Darmbaktieren (zum Beispiel die Laktobazillen und die Bifidobaktieren) zurück. In der Folge können sich darmschädigende Bakterien, wie zum Beispiel Clostridien, ungehindert in deinem Darmtrakt ausbreiten und dich krank machen. Bei dauerhaftem psychischen Stress nimmt häufig die Artenvielfalt der Bakterien, die sich in deinem Darm befindet, ab. Diesen Vorgang bezeichnen Mediziner als „Dysbiose“. Die Dysbiose ist ein Ungleichgewicht der Darmflora, das zu Blähungen und Durchfall führen kann. Darüber hinaus kann ständiger Stress die Darmbarriere hormonell angreifen, so dass die Darmwand durchlässiger wird. Schadstoffe und Krankheitserreger können dann die Darmwand durchdringen und in deinen Organismus gelangen.

Stressbedingte Verdauungsbeschwerden

Dein gesamter Magen-Darm-Trakt ist von einem feinen Nervengeflecht durchzogen. Dieses Nervengeflecht wird von Medizinern als „enterisches Nervensystem“ bezeichnet. Enteron ist das griechische Wort für Darm. Das enterische Nervensystem ist ein Teil des vegetativen, unbewussten Nervensystems, welches die Darmbewegungen und die natürliche Produktion von Verdauungssäften steuert.
Wenn du einer Stresssituation ausgesetzt bist, werden Adrenalin sowie Signalsubstanzen und Hormone freigesetzt. Diese Stoffe sind stets an einer Stressreaktion beteiligt. Stress verändert dabei die Aktivität des vegetativen Nervensystems, da dieses vom Nerven- und vom Hormonsystem beeinflusst wird. Vermehrt freigesetzte Stresshormone können dazu führen, das Verdauungsenzyme ausgestoßen werden. Zudem können schützende Substanzen, wie zum Beispiel Schleimstoffe und Bicarbonate, freigesetzt werden. Parallel kann es zu einer verringerten Speichelproduktion kommen. Des Weiteren kann eine Verringerung der Durchblutung lebenswichtiger Organe auftreten.

Gesunder Magen
©BillionPhotos.com/stock.adobe.com

Mögliche Hilfe bei Magenschmerzen durch Stress

Magenschmerzen, die auf Stress zurückzuführen sind, können eine starke Belastung für Betroffene sein.
Zum einen leiden diese unter starken Schmerzen, zum anderen unter einer enormen psychischen Belastung. Niemand möchte im Alltag als schwach und krankheitsanfällig wahrgenommen werden. Ernsthafte Magenerkrankungen lassen sich jedoch nur schwer vor anderen Menschen verbergen.
Betroffene Patienten sollten daher in ihrem eigenen Interesse alles dafür tun, dass die Beschwerden schnell und langfristig nachlassen. Hierfür ist es vorab notwendig, sich von einem Arzt untersuchen zu lassen. Gegebenenfalls liegen weitere Erkrankungen vor und eine medizinische Behandlung ist unerlässlich.
Sollte dies nicht der Fall sein, ist es ratsam, wenn du dir als betroffener Patient Gedanken darüber machst, inwiefern du deinen Körper derart belastetest, dass dieser mit Magenschmerzen reagiert. Sei dabei ehrlich zu dir selbst und gestehe dir im Zweifelsfall ein, dass du dir im Alltag einfach zu viel zumutest.

Linderung der Beschwerden

Um die Symptome von Magenschmerzen durch Stress schnell zu lindern, solltest du den Stress aus deinem Alltag nach Möglichkeit verbannen. Dies klingt natürlich einfacher als es tatsächlich ist.
Niemand kann seinen Job einfach kündigen oder den Abschluss sausen lassen. Nichtsdestotrotz solltest du vielleicht einmal deinem Chef gegenüber ein klares „Nein“ zu Überstunden aussprechen, endlich einmal wieder in den Urlaub fahren oder deine Art für die Universität zu lernen, reflektieren und gegebenenfalls neu strukturieren.

Auch kann es hilfreich sein, deine Ernährung umzustellen. Kartoffeln, Karotten, Bananen und Zwieback beruhigen einen gereizten Magen schnell und effektiv. Auch Junkfood und Süßkram solltest du natürlich weitesgehend verzichten. Außerdem solltest du darauf achten, ausreichend zu trinken. Wasser, Apfelschorle und Kräutertees gelten als besonders gut für den Magen. Auf Alkohohl und Koffein solltest du nach Möglichkeit verzichten.

Sport kann ebenfalls sehr helfen. Gerade die Bewegung an der frischen Luft kann ein wahrer Energiequell für dich sein und deine Gesundheit stark fördern. Gönne dir außerdem bewusste Entspannungsphasen im Alltag. Viel Hektik ist immer schlecht für die Gesundheit. Warum also nicht einmal Entspannungstechniken (wie zum Beispiel Yoga oder autogenes Training) ausprobieren?

Wir sind überzeugt davon, dass du deine Magenschmerzen durch Stress mit ein wenig Aufwand schnell in den Griff bekommen kannst. Sei nicht allzu beunruhigt. Wir wünschen dir in jedem Fall eine gute Besserung!