Minimalistisch Wohnen – Reduzieren befreit, so geht’s!

Minimalismus bedeutet weniger ist mehr
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Im Alltag Ruhe zu finden ist oftmals gar nicht so einfach. Überfüllte Straßen, ein überfülltes Mailfach, zig Nachrichten in den sozialen Plattformen und zusätzlich Stress auf Arbeit, all diese Faktoren können uns die Nerven rauben. Umso wichtiger ist es, in den eigenen vier Wänden ausreichend Erholung zu finden. Die Umgebung ist entscheidend dafür, ob du wirklich abspannen kannst.

Einige Wohnkonzepte ermöglichen es dir mehr, zu entspannen, als andere. Dazu gehört das Wohnkonzept „Minimalismus“. Dank des minimalistischen Lebensstils wird es dir einfacher fallen, gelassener und achtsamer durch dein Leben zu schreiten.

Was genau ist eigentlich Minimalismus?

Kurz und knapp lässt sich Minimalismus auf die Einschränkung auf das Nötigste definieren. Wir beschränken uns also auf ein Minimum in unserer Einrichtung. Dadurch entsteht ein freieres Bild und weniger Dinge können uns ablenken oder gar unbewusst stressen.

Konsum ist etwas, was Menschen viel zu häufig tun. Wir kaufen ständig Dinge ein, die wir im Endeffekt häufig gar nicht benötigen. Zudem stehen dem die schlechten Arbeitsbedingungen gegenüber. Konsum ist also etwas eher Negatives, was unserem Leben im Weg steht. Wenn wir einen achtsameren Blick auf unseren Konsum pflegen, so stehen wir der Welt und uns selbst viel nachhaltiger gegenüber.

Minimalismus bedeutet folglich Reduzierung. Wir beschränken uns also auf die Dinge, die wir wirklich zum Leben benötigen und meiden jene, die unnötigen Stress begünstigen.

Eine schrittweise Veränderung

Natürlich ist es nicht möglich, seinen Lebensstil über Nacht zu ändern. Das braucht Zeit. Für Minimalisten greift das Prinzip der Reduzierung in den Bereichen Lebensweise, Mode und Einrichtung. Es reicht zunächst, wenn du dir einen dieser Punkte vornimmst und dich reduzierst. Veränderungen sollen Spaß machen und keinen zusätzlichen Stress erzeugen. Nimm dir also alle Zeit, die du für deinen Lebenswandel benötigst.

Tipp: Bevor du beginnst, auf Dinge zu verzichten, ist es ratsam, eine Bestandsaufnahme deines Besitzes anzufertigen. Schreibe dir beispielsweise auf, was für dich besonders wichtig ist und was dir vielleicht sogar überflüssig vorkommt. Arbeite dich Schritt für Schritt vor.

Um deine Veränderungen konsequent durchzuführen, nutze die folgenden Schritte. Mit diesen ist es dir nicht nur möglich, deinen Bestand auf ein Minimum zu reduzieren, sondern du wirst obendrein mit einem ordentlichen Zuhause belohnt. Aber bevor es losgeht, schaffe dir zunächst eine angenehme Atmosphäre. Wie wäre es beispielsweise mit Musik von deinen Lieblingskünstlern? Nun kann es losgehen.

Aufräumen und von Überflüssigem trennen

Der erste Schritt ist mit einer Menge Arbeit verbunden. Hierbei ist nicht gemeint, dass du deine Wäschen waschen sollst oder der Abwasch erledigt werden muss. Es ist wichtig, dass du dir bewusst darüber wirst, welche Dinge du wirklich zum Leben benötigst.

Tipp: Dekorationen, Möbel, Schreibwaren und Co. müssen natürlich nicht umgehend im Müll landen. Eröffne alternativ lieber einen Flohmarkt oder stell die Sachen online. Das Geld kannst du sparen oder dir ein neues wundervolles Erlebnis gönnen.

Gebrauchtes Online verkaufen
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Aller Anfang ist schwer. Um durch das noch herrschende „Chaos“ zu blicken, zeigen wir dir eine Liste, wo du anfangen kannst und mit der du dich systematisch vorarbeiten kannst.

Die Dekoration

Nahezu jeder Haushalt weist Dekoration auf, die auf Kommoden und anderen Möbelstücken verweilt und dort für Unruhe sorgt. Natürlich musst du dich nicht von allen Dingen trennen. Beschränke dich auf circa 5 Dekorationsgegenstände pro Raum und dein Unbewusstsein wird deutlich besser entspannen können.

Tipp: Wenn du deine Dekoration minimierst, dann kommt jene, die im Anschluss noch Bestand hat, deutlich besser zur Geltung.

Die Kleinkram-Schubladen

Überall gibt es Schubladen, Kisten, Kästchen und Co. mit Dingen, die wir nicht wirklich zuordnen können. Oftmals sind es auch einfach viele kleine Gegenstände, für die wir einfach keinen geeigneten Platz finden. Schau da doch einfach hinein. Dir wird rasch bewusst werden, dass von diesen Dingen viele nicht mehr benötigt werden. Für die anderen Gegenstände wirst du zudem einen besseren Platz finden, sobald erst einmal ein bisschen Ordnung in deinen vier Wänden herrscht.

Papiergegenstände

Jeder Haushalt ist reich an Papierkram. Dieser reicht von Zeitschriften, über Briefe bis hin zu Werbeunterlagen. Alles was dabei nicht wichtig ist, kann problemlos ins Altpapier verfrachtet werden. Briefe und weitere wichtige Dokumente sollten nach einem System regelmäßig abgeheftet werden. Auch das Digitalisieren von wichtigen Dokumenten ist möglich, aber Achtung, es gibt einige Schreiben und Dokumente, die du mehrere Jahre aufheben musst.

Grußkarten und Briefe von Freunden und Verwandten sammeln sich in den Jahren rasch an. Hier ist es wichtig, dass du dich fragst, wie häufig du die Karten durchsiehst. Behalte die wichtigsten Briefe und Urlaubskarten und trenne dich von dem Rest. Siehst du dir alle Karten regelmäßig an, dass packe sie gemeinsam in eine Box. Erinnerungen solltest du keinesfalls wegwerfen.

Alte Elektronik

Smartphones, Laptops und Co. werden in regelmäßigen Abständen erneuert. Viele Menschen haben zu Hause noch ihre alte Elektronik liegen. Wenn diese nicht mehr funktioniert, dann sollte sie weggeworfen werden. Wenn sie noch funktionstüchtig ist, dann kannst du noch den einen oder anderen Euro damit verdienen. Auch dies ist ein wichtiger Schritt im Minimalismus.

Achtung: Stelle vor dem Verkauf stets sicher, dass auf Smartphone, Notebook, Tablet und Co. keine persönlichen Daten mehr vorhanden sind. Setze alle Geräte am besten auf die Werkseinstellungen zurück.

Der Kleidungsstil im Minimalismus

Der Minimalismus umfasst nicht nur den eigenen Besitz, welcher sich über die Jahre in der Wohnung ansammelt. Auch der Kleidungsstil wird mit der Zeit angepasst. Minimalisten sparen mit einer reduzierten Kleiderstange Geld, Zeit und Stress. Outfits für den Tag werden deutlich schneller zusammengestellt und die neuesten Trends müssen nicht mehr mitgemacht werden. Kennst du beispielsweise das Gefühl, dass du nie etwas zum Anziehen besitzt, obwohl dein Kleiderschrank nahezu platzt? Auch dieses Gefühl wird mit der Zeit nachlassen.

Die Herausforderung beim Minimalismus ist es, dass die einzelnen Kleidungsstücke, die du dann besitzt, mit so vielen Teilen wie möglich kombinierbar sind. Außerdem umfasst der Capsule-Wardrobe etwa 37-40 Teile pro Saison. Wie viele Kleidungsstücke besitzt du aktuell? Und wie kannst du deinen Bestand klug reduzieren?

Konzept des Minimalismus - Garderobe
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Tipp 1 – Ausmisten und den Bestand reduzieren

Schaue deinen Kleiderschrank durch und sortiere zuerst alle Teile aus, die dir nicht mehr richtig passen. Nun kommen alle Kleidungsstücke, die in der letzten Saison nicht getragen wurden. Kleidung mit deutlichen Makeln gehören zudem in die Altkleidersammlung.

Tipp: Einige Modeketten wie H&M bieten zusätzlich einen Recyclingservice an. Du gibst hierfür die Kleidung und Schuhe an der Kasse ab und bekommst als Dankeschön einen Rabattgutschein.

Tipp 2 – bewusst und nachhaltig kaufen

Wichtig ist es, dass du bewusst einkaufst und wirklich jenes Kleidungsstück besorgst, die du wirklich benötigst. Hier solltest du dir nicht schon wieder einen günstigen Pullover aus Polyacryl zu holen. Investiere stattdessen in einen Pulli aus Kaschmir, Mohair oder auch Schurwolle. Auf Dauer sparst du mit dem Minimalismus in deinem Kleiderschrank Geld und hast zudem viel länger Freude an deinen Kleidungsstücken.

Deutlich entspannter Wohnen dank Minimalismus in der Einrichtung

Wenn du deinen Bestand deutlich reduziert hast, dann wird es dir auch nicht schwerfallen, auch deine Einrichtung anzupassen.

Folgende Punkte solltest du beachten:

  • Raum schaffen
  • Geometrie und klare Formen
  • Farbgebung
  • Wohlfühlecken schaffen

Für ein Zuhause im Minimalismus sind klaren Formen und Farben relevant. Zu viele Farben beeinflussen ein ruhiges Zuhause. Farbnuancen können sich beispielsweise durch den ganzen Raum ziehen. Naturtöne wie wollweiß und beige sind ideal für ein wohliges Ambiente.

Modernes Wohnzimmer mit dunkelgrauer Wand
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Des Weiteren sollte die Einrichtung funktional und frei von Schnörkeln sein. Auch hier entsteht ein deutlich ruhigeres Bild, welches dich zur optimalen Entspannung bringt. Im Minimalismus wird das Auge ausschließlich auf Dinge gelegt, die zum Leben benötigt werden. Klare Strukturen wie im Bauhausstil sind gewünscht und von Vorteil. Zu guter Letzt solltest du deine Möblierung auf ein Minimum reduzieren. Du schaffst nicht nur einen klaren Kopf dadurch, sondern auch Platz in deiner Wohnung. Wenn du Arbeit getan ist, kannst du dich in deine Wohlfühlecke begeben und richtig ausspannen. Du hast es dir verdient.