Die Entstehungsgeschichte
Vor rund 5000 Jahren entstanden im damaligen „Land der Mitte“, welches heute unter dem Namen China bekannt ist, die ersten Bewegungen. Ausgehend vom nordwestlichen Teil Chinas, in der Region um Xinan, suchten Mönche nach Entspannungsübungen, die den menschlichen Geist in den Zustand der Entspannung versetzen sollten. Der Legende nach war es ein hoher Beamter des kaiserlichen Hofstaates, der Mönche eines in der Gegend um Xinan liegenden Klosters damit beauftragte, eine Meditationsform für diese zu finden. Ein Zeichen dafür, dass Menschen auch schon in der damaligen Zeit mit den Folgeerscheinungen von Stress zu kämpfen hatten.
Natur als Vorbild
Diese Mönche nahmen sich hierzu Mutter Natur als Vorbild. Sie begannen Fauna, Flora und Tierwelt zu beobachten, um in der Folge, diese auf den Menschen anzuwenden. Der Grundgedanke lag in der Ansicht dass alles in der Natur vorkommende, also Bewegung und Ruhe auch im menschlichen Geist wiederzufinden ist. Die heutige Form des Qi Gong beruht auf den Beobachtungen dieser Mönche. Wobei sich die Praktiken des heutigen Qi Gong im Laufe der Jahrtausende auf fast 5000 Übungen ausgeweitet haben.
Die Bedeutung des Qi Gong
Die Bedeutung des Wortes setzt sich aus den beiden Begriffen Qi, welches für Lebensenergie und Kraft steht und das Gong, welches für Arbeit und Fähigkeit steht, zusammen. Nach Ansicht heutiger Qi Gong Meister muss zuerst das Qi, also die Energie und die Kraft in Fluss gebracht werden, um das Gong, seine Arbeit ausführen lassen zu können. Das, was auf den ersten Blick nach Anstrengung klingt, wird durch das eigentliche Gegenteil erreicht. Entspannung lautet die Devise, um in die Lage versetzt zu werden, den täglichen Anforderungen gelassener zu begegnen. Welches mithilfe diverser Qi Gong Techniken, die einfach zu erlernen sind, schnell erreicht werden kann. Somit kann Qi Gong gegen Stress hervorragend eingesetzt werden

Das meditative Element des Qi Gong
Am besten lässt sich der Grundgedanke mit den unterschiedlichen in der Natur vorkommenden Bewegungen, erklären. Einer der anerkanntesten Lehrer des Qi Gong, „Zhang Xhiao Ping“ erklärte die Effektivität des Qi Gong anhand der Bewegungen eines Blattes das sich im Wind bewegt. Das Blatt fügt sich dabei dem Wind und vollführt so Bewegungen die aus der natürlichen Einflussnahme des Windes ergibt. So entstand zum Beispiel einer jener Bewegungsabläufe die im Qi Gong am häufigsten praktiziert werden. Faktisch gibt es im Qi Gong mehr als 5000 Übungen, welche alle eines zum Ziel haben. Ruhe und Gelassenheit zu einem zentralen Bestandteil des täglichen Lebens zu machen.
Das Erreichen des Qi
Die Vielseitigkeit dieser Meditationen haben Qi Gong in den vergangenen Jahren wiederaufleben lassen. Wobei, um das Qi, das Aufladen der Lebensenergie zu ermöglichen Bewegungsabläufe als auch Ruhezustände gleichermaßen zu einem ausgeglichenen Leben führen können. So gibt es Übungen, die im Stehen vollführt werden als auch Übungen die im Ruhezustand, also ohne Bewegungsabläufe, abgehalten werden. Als Ausgangspunkt dient das sich bewusst werden, nach dem momentanen Gemütszustand des Praktizierenden. So gibt es keine fixen Meditations-Riten, die jedes Mal nach einem bestimmten Schema vollzogen werden müssen. Harmonie soll nicht zuletzt dadurch erreicht werden, die jeweils gefühlt richtigen Übungen auszuführen. Diese können von Mal zu Mal unterschiedlich sein.
Große Auswahl an Übungen
Die große Auswahl an praktischen Übungen ist ein weiterer Vorteil. Somit ist Qi Gong gegen Stress immer abwechslungsreich. Unter anderem kann die Lebensenergie, die Lebenskraft dadurch erhöht werden, dass Übungen auch im Ruhen vollzogen werden können. Dabei vollführt der Ausführende die Bewegungsabläufe vor seinem inneren Auge. Der meditative Charakter bei dieser Technik steht dabei außer Frage. Im Durchschnitt sollte eine Übung rund 30 Minuten dauern. Es hat sich gezeigt, das Übende bereits nach wenigen Tagen bereits über mehr Gelassenheit verfügten. Wobei auch hier gilt, dass Kontinuität, das Maß aller Dinge ist.


Atmen, Bewegung und Ruhe
Die drei wesentlichen Bestandteile des Qi und des Gong stehen in Wechselwirkung zueinander. Die Atmung stellt dabei eines der wesentlichsten Komponenten dar. Diese versorgt Körper und Geist mit neuer Energie. Die Bewegung hilft dabei den Atem, sprich den Sauerstoff im Körper gleichmäßig zu verteilen. Die Ruhe, erreicht durch die konzentrierten Bewegungsabläufe sorgt für die Zentriertheit, den Fokus auf die zu erreichende Gelassenheit. Durch das Erlernen der korrekten Ausführungen, sowie der Ausbalanciertheit von Energie und Ausgleich der beiden Komponenten Qi und Gong, wird so der energetische Haushalt des Menschen, im Gleichgewicht gehalten.
Das Gleichgewicht im Gong
Nach Auffassung alter wie neuer Meister dieser Lehre, strebt in der Natur alles nach Ausgleich. So möchte die wieder aufgeladene Energie verbraucht werden um neue Kraft aufnehmen zu können. Dies steht im Mittelpunkt des Gong. Wobei der Begriff des wieder Verbrauchens als relativ betrachtet werden muss. Geht es doch vorrangig darum, das Reservoir der angesammelten Energie im Fluss zu halten. Alte Lehrmeister verstanden darunter, dass die so angesammelte Lebenskraft dazu verwendet werden soll, um den Anforderungen des Alltags besser, eben gelassener begegnen zu können. Worin sich auch der Grundgedanke von Ansammeln und Fließen des Qi Gong, widerspiegelt.
Die gesundheitsfördernden Auswirkungen
Unabhängige Untersuchungen an den beiden Universitäten von Peking und der UCLA, der University of California in Los Angeles, haben erstaunliches ergeben. Bei Patienten, bei denen eine Immunschwäche festgestellt wurde, erreichte man mit diesen Übungen bereits nach wenigen Monaten eine wesentliche Verbesserung der Werte. Desgleichen bei Patienten mit Stoffwechselerkrankungen und Patienten die unter depressiven Erkrankungen zu leiden hatten. So fanden Wissenschaftler heraus, dass aufgrund der Übungen Veränderungen im zentralen Bereich des Gehirns stattfinden. Diese wiederum setzen biochemische Veränderungen in Gang, welche sich positiv auf den allgemeinen Gesundheitszustand auswirkten.

Fazit – Qi Gong gegen Stress
Dank der alt-chinesischen Betrachtungsweise das alles eine Ursache, alles eine Wirkung aufweist, ist es zu verdanken, dass diese Form der meditativen Technik wieder neue Anhängerschaft gefunden hat. Tatsächlich, so hat es sich herausgestellt, können mittels dieser, Gelassenheit, Ruhe und Ausgeglichenheit, Einzug ins Leben eines Menschen halten.
Geringer Aufwand
Wobei der Aufwand als eher gering anzusehen ist. Bereits eine halbe Stunde tägliches Üben sorgt für eine Verbesserung des allgemeinen Gesundheitszustandes. Hilft dabei mit Ruhe und Gelassenheit durch das Leben zu gehen. Zu Anfang lohnt es sich, wenn man den einen oder anderen Kurs belegt, in dem man die Bewegungsabläufe erlernt und um die Grundideen, als auch die Wirkungsweisen kennenzulernen. Kurse mit verifizierten Lehrern finden in allen größeren Städten, in privaten und öffentlichen Räumen statt. Selbst in kleineren Gemeinden werden diese, zumeist in Volkshochschulen angeboten. Zudem lohnt es sich, mit dem breiten Spektrum an passender Musik vertraut zu machen. Insgesamt kann man Qi Gong gegen Stress sehr empfehlen.