Sei nicht das Zentrum der Aufmerksamkeit

Weniger im Mittelpunkt stehen hilft gegen Stress
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Du bist ein erfolgreicher Fachmann auf Deinem Gebiet und stehst jede Woche auf der Bühne. Das heißt, Du stehst vor einem großen Publikum, dem Du das Wissen, das Du erworben hast, präsentieren sollst. Dass das so ist, dafür sorgt das Management von dem Unternehmen, für das Du arbeitest. Das Management des Unternehmens möchte nämlich, dass Du das Unternehmen in diesem Fall repräsentierst. Du hast natürlich auch etwas davon. Denn Du wirst bekannt und so mancher Fachartikel wird über Dich geschrieben. Dein Wissen und Schaffen ist damit für die Nachwelt schon erhalten.

Einige Zeit hat es Dir vielleicht auch Spaß gemacht der vollkommene Mittelpunkt zu sein auf Tagungen oder bei Pressekonferenzen. Und Du hast Dich sicherlich auch darüber gefreut, dass Dein Wissen komplett etwas Neues war und Du der einzige Fachmann auf diesem Gebiet bist. Über das monatliche Gehalt, das Du erhältst von Deinem Arbeitgeber, kannst Du auch nicht meckern. Vielleicht locken sogar andere Arbeitgeber mit noch mehr monatlichem Gehalt. Das Problem ist: Inzwischen ist es Dir vielleicht unangenehm, dass Du so im Mittelpunkt stehst. Du hast Dir vor einigen Auftritten schon gewünscht, dass das Interesse an Dir bzw. Deiner Arbeit nachlässt.

Jetzt macht sich Dein innerer Wunsch bemerkbar. Und zwar wenn Du wieder einmal im Vorraum des Präsentationssaales mit alle den vielen Zuschauern stehst und eigentlich gar nicht hineingehen willst. Du merkst, wie so langsam Stress in die hochkommt. Du wirst nervös und lässt vielleicht Blätter von Deinem Skript fallen. Derjenige, der neben Dir steht, um Dir das Kommando zu geben, wann Du den Saal betreten sollst, bemerkt Deine Nervosität und will Dich beruhigen. Du lehnst das ab bzw. Du weißt, dass Du eh nichts daran ändern kannst, dass die Menge von Dir bzw. Deinem Wissen begeistert ist. Dir gehen verschiedene Dinge durch den Kopf, wie dass Du allein über die Dinge von denen Du bei dem Vortrag sprichst, Bescheid weiß. Das heißt, Du kannst niemanden anderen Deine Arbeit machen lassen. Du fasst Dich wieder und gehst in den Saal. Doch dieses Mal ist alles anders: Den während Deiner Rede sonst an einigen Stellen übliche Zwischenapplaus versuchst Du zu unterbinden indem Du die eine Hand hebst und somit den Applaus stoppst. Du kannst dann auch noch etwas tun: Du kannst den Text von Deinem Skript etwas ändern am Schluss. Du dankst ganz einfach Deinen Kollegen bzw. insbesondere denen, die Dich unterstützt haben bei Deiner Forschung und auch Deiner Familie. Dann hast Du ein bisschen von Dir abgelenkt, aber eben nur ein bisschen.