So funktioniert das Pareto Prinzip

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Bestimmt kennst Du diese Situation auch: Du lernst für die Schule, die Uni oder bist gerade generell dabei bestimmte Aufgaben zu erledigen. Du willst, dass alles perfekt und schnell erledigt ist? Dabei gerätst du schnell an dem Punkt, dass Du nicht mehr weiter weißt, dich viel zu viel stressen lässt und letztendlich nichts produktives aus deiner Arbeit herausgekommen ist. Dafür gibt es allerdings ein Prinzip, um solche Situationen in Zukunft zu vermeiden: das Pareto Prinzip. So kannst du ganz einfach deine Aufgaben gut, produktiv und ganz ohne Stress erledigen.

Was ist das Pareto Prinzip?

Das Pareto Prinzip wird auch als 80-20-Regel bezeichnet. Es wurde nach dem Ingenieuren und Ökonomen Vilfredo Pareto benannt. Mehr zu Pareto findest Du unten. Er beschreibt das Prinzip, dass man bei allen Aufgaben des Lebens bereits mit 20% Aufwand 80% des Ergebnisses erreichen kann. Um dann die restlichen 20% des Ergebnisses zu erreichen benötigt man 80% des Aufwandes. So kommt man insgesamt auf die 100% des Ergebnisses, hat aber nicht 100% seiner Kraft in die Arbeit gesteckt. Laut Pareto hat hier der Perfektionismus also nichts verloren. Dies sei unklug, da es viel Arbeit, Energie und vor allem Stress fordert. Dies sorge für Zeitverlust. Die Zeit und Energie, die man für den Perfektionismus benötigen würde, sollte man anderweitig nutzen, um das produktivste Ergebnis zu erzielen.

Pareto Prinzip
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Entstehung dieses Prinzips

Die Pareto Verteilung beschreibt das Prinzip, dass eine kleine Anzahl von hohen Werten mehr zu dem Gesamtwert beiträgt als eine hohe Anzahl von kleinen Werten.
Vilfredo Pareto machte mehrere Experimente zu seiner Forschung und fand heraus, dass 1989 20% der Bevölkerung ungefähr 80% des Weltvermögens besitzen. Aus diesen Forschungen ist dann das Pareto Prinzip entstanden. Er selbst war es allerdings nicht, der das nach ihm benannte Prinzip in den Sprachgebrauch eingeführt hat. Dies war der amerikanische Ökonom Joseph M. Juran.
Auch er fokussierte sich auf das Projektmanagement und die damit zusammenhängende Effizienz in der Zielsetzung. Juran erklärt, dass die Qualität unter anderem die Voraussetzung für den Einsatz ist. Er findet so seinen Einfluss in das von Vilfredo Pareto erschaffene Prinzip. Dies geschah im Jahr 1941. Juran studiert dieses Gesetz und behauptet zusätzlich, dass 20% der Ursachen 80% der Probleme in einer Organisation verursacht. Er stellt daraufhin 10 Ziele auf, die zu einer Qualitätsverbesserung führen können. Ein Ziel davon lautet: „Organisiert sein, um Ziele zu erreichen„. Dies lässt sich auf die Theorie von Pareto zurückführen.

Aber wer war Vilfredo Pareto?

Vilfredo Pareto lebte von 1848 bis 1923. Wie schon erwähnt, war er ein italienischer Ingenieur und Soziologe. Zudem hat er sich viel mit der Philosophie auseinandergesetzt. 1870 erhielt er sein Diplom für seine Ausbildung als Ingenieur. Pareto ging das wissenschaftliche und theoretische allerdings nie aus dem Kopf. So wurde er 1893 Professor für Wirtschaftswissenschaften und hat sich später auch immer mehr der Soziologie zugewandt. So entwickelte er einige Theorien, die auch heutzutage noch Einfluss in unsere Wirtschaft und Ökonomie haben.

Warum solltest Du das Pareto Prinzip anwenden?

Heute wird das Pareto Prinzip oft beim Projekt- und Zeitmanagement benutzt. Man hat erkannt, dass man mit einer 20-80 Verteilung insgesamt auf ein besseres Ergebnis kommt als bei einer 50-50 oder 100-0 Verteilung. Mit wenig Aufwand kann man also große Ergebnisse erzielen. Zudem können Aufgaben, die insgesamt nur wenig zum Gesamtwert beitragen aber hohe Energie erfordern, weg gelassen werden. Im Gegenzug dazu, kannst Du dich besser auf Aufgaben konzentrieren, die weniger Energie erfordern aber sehr viel zum Gesamtergebnis beisteuern.
Wie Du siehst, kann man mit einer solchen disziplinierten Einteilung der Energie Stress reduzieren und man spart extrem viel Zeit um sich auf die wichtigen Dinge seiner Aufgaben zu konzentrieren. Probier Du es doch selber ein mal aus und überzeuge dich selbst von den Ergebnissen, die du erzielst.

Pareto Konzept
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Nachteile des Pareto Prinzips

Ich glaube es ist selbstverständlich, dass nicht jede Theorie, die manche Menschen aufstellen, nur Vorteile haben kann. So hat auch das Pareto Prinzip einige Nachteile, die man beachten sollte.
Kritiker behaupten, dass das Pareto Prinzip nicht ausreichend sei um ein perfektes Ergebnis zu erzielen. Grund dafür ist zum Einen, dass es Aufgaben gebe, für die eine 80%ige Bemühung nicht ausreichend sei. Zum Anderen kann es sein, dass man wichtige effiziente Aufgaben leichter übersehen kann, wenn man nicht seine ganze Energie in diese Aufgabe steckt.
Bei manchen Alltagsproblemen scheint dieses Prinzip sich also nicht komplett durchzusetzen. Du kannst es allerdings auf sehr viele Aufgaben im Leben anwenden.

Beispiele des Pareto Prinzips

Das Pareto Prinzip lässt sich auf viele Alltagsaufgaben anwenden. Hier einige Beispiele um das Konzept besser verstehen zu können:

Beim Lernen:

Mit 20% des Lernaufwandes kann man bereits 80% seiner Zielnote erreichen (beispielsweise die Note 2). Um dann auf eine Note 1 zu kommen, muss man in die verbleibenden 20% des Lernstoffes 80% Aufwand hineinstecken.

Bei Geld:

Mit 20% seiner Produkte erzielt ein Unternehmen 80% seines Umsatzes. Mit den restlichen 80% der Produkte erzielt es 20% des Umsatzes.

Beim Laufen:

Wenn du einen Marathon läufst gibst du nicht direkt am Anfang Vollgas. Es macht mehr Sinn die ersten 80% des Weges nur 20% deiner Energie zu verbrauchen. Die restliche Energie sparst Du dir und kannst diese dann in den restlichen 20% des Weges einsetzen. So kannst Du bestimmt noch ein paar Läufer überholen und kommst zu einem besseren Ergebnis.

Im Zeitmanagement:

Das wohl beste Beispiel ist das Zeitmanagement. Hier kann man das Pareto Prinzip besonders gut anwenden. Wie Du sicher alltäglich feststellst, ist es sinnvoll, den Tag so zu planen, dass du in einer möglichst kleinen Zeitspanne möglichst viele Aufgaben erledigst. Auch hier kann man das Pareto Prinzip anwenden. Du überlegst Dir nun, welche von dir aufgestellten Aufgaben du nur mit 20% Energie erledigen kannst. Du wirst sehen, dass dies schon die meisten Aufgaben sind. Diese Aufgaben sind also meistens sehr schnell erledigt. Für die restlichen 20% der Aufgaben nimmst du dir dann etwas mehr Zeit. Du wirst allerdings nicht mehr so gestresst sein, da Du die meisten Aufgaben ja schon erledigt hast. Es ist also wichtig Prioritäten zu setzen. So wirst Du deine Aufgaben effektiv und trotzdem qualitativ wertvoll erledigen können.