Stress in der Beziehung

Stress in der Beziehung
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Viele Paare machen sich das gegenseitig Leben unnötig schwer. Manche trennen sich sogar, obwohl es gar nicht sein müsste. Der Grund: Stress in der Beziehung. Dabei ist dies häufig vermeidbar, wenn Paare gelernt haben, eine gesunde Streitkultur zu leben.
Im Folgenden ein paar Tipps und Gedankenanstöße, wie du Stress in der Beziehung vermeiden bzw. auf gesunde Weise damit umgehen kannst.

Der richtige Umgang mit Streit

Kleine Streitigkeiten ab und an gehören auch in einer gut funktionierenden Partnerschaft dazu.

Besorgniserregend wird es immer dann, wenn diese so häufig vorkommen, dass sie den größten Teil der gemeinsamen Zeit ausfüllen.
Einer der wichtigsten Aspekte, die du dir immer vor Augen halten solltest, ist ein respektvoller Umgang – und zwar gerade dann, wenn der Stress in der Beziehung überhand nimmt. Mangelnder Respekt kann die Liebe zwischen zwei Menschen nach und nach immer mehr aushöhlen, bis am Ende nichts mehr davon übrig ist.

Als Faustregel kannst du dir vornehmen, auch bei einer Auseinandersetzung möglichst niemals etwas zu deinem Partner zu sagen, was du vielleicht hinterher bereuen könntest. Selbst wenn dies am Ende nicht in jedem Fall hundertprozentig klappt, ist damit schon viel gewonnen.

Wichtig ist, sich immer vor Augen zu führen, dass es bei Einem Streit nicht darum geht, seinen Kopf durchzusetzen oder sich gegenseitig zu verletzen. Stattdessen sollte eine konstruktive Lösung, mit der beide leben können, im Vordergrund stehen. Tatsächlich kann man Meinungsverschiedenheiten und Uneinigkeiten sogar als Chance sehen, den Partner und seine Bedürfnisse noch besser kennenzulernen, um Stress in der Beziehung von vornherein keine Chance zu lassen.

Geld – ein Thema mit Konfliktpotenzial

Besonders in langjährigen Beziehungen ist das Thema Geld ein immer wiederkehrender Streitfaktor. Dies ist oft darauf zurückzuführen, dass beide Partner unterschiedliche Prioritäten beim Geldausgeben setzen. Eine teure Anschaffung, die dem einen unverzichtbar erscheint, mag dem anderen wie sinnlose Verschwendung oder unnötiger Luxus vorkommen.

Bevor solche Auseinandersetzungen zu ausgewachsenen Streitigkeiten ausarten, ist es sinnvoll, die wichtigste Regel aller zwischenmenschlichen Partnerschaften anzuwenden: Reden, reden, reden.

Falls du der Part sein solltest, dem eine bestimmte Anschaffung wichtig ist, könntest du dir überlegen, ob diese tatsächlich so unverzichtbar ist und/oder ob es eventuell eine Nummer kleiner geht. Falls nicht, kannst du deinem Partner ganz ruhig und ohne Wutausbrüche deine Beweggründe darlegen. Damit gibst du ihm die Chance, zu verstehen, warum dir diese Ausgabe so wichtig ist.

Hat einer der Beziehungspartner jedoch grundsätzlich das Problem, immer wieder zu viel Geld auszugeben, ist es unerlässlich, den richtigen Umgang mit Geld zu lernen.
Ein Weg hierfür kann sein, sich miteinander auf einen bestimmten Betrag zu einigen, ab dem zukünftig keine Käufe mehr ohne gemeinsame Absprache getätigt werden.

Feierabend ist Feierabend

So erfüllend eine steile Karriere auch sein kann, zu einer funktionierenden Zweierbeziehung gehört einfach auch gemeinsame Zeit mit dem Partner.
Wer sich einen Stapel Dokumente vom Büro mit nach Hause bringt und noch nach Feierabend in Ruhe durchackern möchte, braucht sich nicht zu wundern, wenn der Partner darüber nicht erfreut ist.

Mangelnde Zweisamkeit ist oft der Todesstoß für das gemeinsame Glück. Die Beziehung wird immer mehr zur Routine. Am Ende hat man sich schließlich „auseinandergelebt“, wie eine der häufigsten Begründungen für Trennungen und Scheidungen lautet.
Damit dir dieses Schicksal erspart bleibt, ist es wichtig, bestimmte Zeiten zu reservieren, die ausschließlich deiner Partnerschaft vorbehalten ist.

Ein gemeinsames Hobby auszuüben, ist einer der wirksamsten Tipps gegen Stress in der Beziehung. Hiermit schlägst du mehrere Fliegen mit einer Klappe: Du verbringst Zeit mit deinem Partner, ihr teilt schöne Erlebnisse miteinander, schafft gemeinsame Erinnerungen und habt immer ein Gesprächsthema, das euch beiden Freude macht.

Feierabend
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Das leidige Thema Haushalt

Streit um den Haushalt kommt buchstäblich in den besten Familien vor. Dabei ist das Thema oft emotionsgeladener, als man zunächst denken mag; meistens geht es nicht einfach nur um unterschiedliche Vorstellungen von Ordnung, sondern um Wertschätzung.

Fühlt sich einer der Partner zu wenig im Haushalt unterstützt, kommt es oft vor, dass er sich wie ein Hausangestellter empfindet. Dies hat zur Folge, dass er sich im Stich gelassen und nicht genug respektiert vorkommt. Die Beziehung, die anfangs „auf Augenhöhe“ war, ist es in seinen Augen scheinbar nicht mehr.

Genau dieser Aspekt ist der Zündstoff, durch den ein harmloser Streit über das Einräumen der Spülmaschine zu echtem Stress in der Beziehung werden kann.

Führe dir immer vor Augen, dass Unterstützung im Haushalt auch mit Respekt vor dem Partner zu tun hat. Auch ein kleines „Danke“ hin und wieder kann Wunder wirken.

Solltest du der Part in der Beziehung sein, der sich nicht genug unterstützt fühlt, ist es wichtig, deinem Partner zu erklären, weshalb er deiner Meinung nach ein wenig mehr im Haushalt tun könnte. Dies ist deutlich effektiver als sich ständig wiederholende Vorwürfe. Viele Menschen sind sich der mangelnden Wertschätzung, die ihr geringes Engagement im Haushalt für den Partner bedeuten kann, überhaupt nicht bewusst.

Gemeinsame Ziele

Nichts schweißt mehr zusammen, als gemeinsam auf ein bestimmtes Ziel hinzuarbeiten. Dies wirkt nicht nur vorbeugend gegen Stress in der Beziehung, es kann für beide Partner auch extrem erfüllend sein.
Ob es um die Gründung einer Familie, den Aufbau eines gemeinsamen Unternehmens, das Sparen auf eine ganz besondere Reise oder einfach nur um eine Gewichtsabnahme geht: das Teilen eines gemeinsamen Traums und gemeinsam investierte Zeit sorgt für ein Gemeinschaftsgefühl, dem kein Stress in der Beziehung so schnell etwas anhaben kann.

Gemeinsame Ziele
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Erinnerungen jenseits des Alltags schaffen

Viele Menschen träumen davon, gemeinsam alt zu werden und auf ein glückliches, erfülltes Leben zurückblicken zu können. Aber wie erreicht man das?
Es ist nicht der Alltag, an den man sich später mit einem leichten Lächeln auf den Lippen erinnert, sondern all das, was die gemeinsame Zeit abseits der alltäglichen Pflichten und Sorgen so lebenswert macht.
Im Grunde ist es wie eine Investition: Möchtest du später Rendite einfahren, musst du zuvor etwas hineingesteckt haben. In diesem Fall bedeutet das Zeit, je nach Unternehmung und Budget manchmal auch etwas Geld, aber vor allem kreative Ideen. Wer möchte später schon auf eine Beziehung zurückblicken, in der außer Routine nichts los war?

Sexualität

Sexualität kann sich immer dann zu einem großen Faktor für Stress in der Beziehung auswachsen, wenn einer von beiden Partnern das Gefühl hat, dass die eigenen Bedürfnisse auf der Strecke bleiben. Oft passiert das aus Scham oder weil derjenige nie richtig gelernt hat, über derartige Themen zu reden.

Wichtig ist hierbei, dass beide lernen, miteinander über ihre Wünsche im Bett zu reden, sich gegenseitig zuhören und Verständnis zeigen. Die Basis hierfür ist Vertrauen. Wenn dieses angegriffen ist oder ganz fehlt, wirkt sich das sowohl auf die gemeinsame Sexualität, als auch die ganze Beziehung überhaupt aus.

Oft kommt es zu Seitensprüngen, wenn einer der beiden Partner das Gefühl hat, mit jemand Außenstehendem besser reden zu können. Das Vertrauen, das eigentlich die Basis für die Partnerschaft sein sollte, richtet sich nun auf jemand anderen. Im Extremfall kann man so das Fundament für eine Affäre schaffen. Wieviel Stress in der Beziehung dies letztendlich verursachen kann, versteht sich von selbst.

Das A und O: Kommunikation

Wenn es einen Punkt gibt, mit dem man jeden einzelnen der vorgenannten Absätze überschreiben könnte, so ist das „Kommunikation.“

Stress vermeiden dutch gute Kommunikation
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Es gibt nichts Wichtigeres für eine Beziehung, als über Probleme zu reden. Ob sich dies nun auf alltägliche Bedürfnisse, die Sexualität oder Lebensziele bezieht, die bisher unausgesprochen blieben; mangelnde Kommunikation ist beinahe immer der Hauptgrund für Stress in der Beziehung.

Redest du zu wenig mit deinem Partner über die Dinge, die in deiner Gefühlswelt vorgehen, nimmst du ihm von vornherein die Chance, etwas zu ändern. Die Folge kann ein unbewusster Groll gegen ihn sein, der sich zu echtem Stress in der Beziehung entwickeln kann.
Grundsätzlich gilt für nahezu jede zwischenmenschliche Beziehung: Wer ehrliche Kommunikation an die erste Stelle setzt, wird mit fast jedem Problem, das irgendwann einmal auftauchen sollte, fertig.