Das Telefon klingelt, Du musst einen Streit zwischen Deinen Kids schlichten, und das alles, während die Milch im Topf über zu kochen droht. Du wirst an allen Ecken und Enden gebraucht, da kann schon mal Stress aufkommen. Doch das ist nur akuter Stress, der Deiner Gesundheit keinen Schaden zufügt, sondern eher noch nützt. Ist Dein Stressniveau jedoch ständig auf einem hohen Level, ist das die Vorstufe von chronischem Stress, und der kann zu schweren und sogar lebensbedrohlichen gesundheitlichen Problemen führen.
Was ist Stress?
Aus medizinischer Sicht ist Stress eine natürliche körperliche Reaktion auf Situationen, in denen der Organismus seine Leistungsfähigkeit kurzfristig auf ein hohes Maß steigern muss. Dies hat noch keine gesundheitsgefährdenden Effekte. Unter langanhaltendem Stress hingegen leidet das Immunsystem dermaßen, dass das Risiko für Herz- und Kreislauferkrankungen sowie psychische Störungen enorm ansteigt. Hier ist es ratsam, Stress-Auslöser sind beispielsweise hohe Belastungen im Beruf, Beziehungsprobleme oder Geldsorgen. Diesen Ursachen gilt es bei Dauerstress auf den Grund zu gehen und zu bekämpfen, bevor sie krank machen.
Typische Stress Symptome
Natürliche Stressreaktionen wie Angst- und Druckgefühl traten schon bei den Steinzeitmenschen auf, beispielsweise bei Begegnungen mit wilden Tieren. Der Körper versetzt sich in eine Art Alarmbereitschaft und bereitet sich so auf Kampf oder Flucht vor. Stressreaktionen sind ein genetisch festgelegtes Programm, das Energien frei setzt und uns schnelle Entscheidungen treffen lässt. Wenn sie kurzfristig auftreten, sind sie also kein Grund zur Sorge.
In der heutigen Zeit musst Du Dich nur sehr selten auf Kampf oder Flucht einstellen, bist aber immer häufiger chronischem Stress ausgesetzt. Hohe Belastungen im Berufs- oder Privatleben stellen für den Betroffenen eine Bedrohung dar. Dabei ist es von Mensch zu Mensch unterschiedlich, wann eine Belastung als Stress empfunden wird oder wann sie noch auszuhalten ist. Doch irgendwann kommt bei jedem Menschen der Punkt, an dem der Körper der ständigen Überforderung nichts mehr entgegen zu setzen hat, und es kommt dann zu folgenden Stress Symptomen:
– erhöhter Puls
– Verspannungen im Nacken- Rücken- und Schulterbereich
– Kopf- und Rückenschmerzen
– innere Unruhe
– Konzentrationsstörungen
– hohe Reizbarkeit
– depressive Verstimmungen
– Schlafstörungen
Stress macht krank
Dass dauerhafter Stress ernsthafte körperliche und psychische Krankheiten auslösen kann, darauf weisen Ärzte und Psychologen ständig hin. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, rechtzeitig Deine Stress-Auslöser zu finden und Lösungen zu finden, diese zu bekämpfen oder zu lernen, mit ihnen un zu gehen. Folgende körperliche Krankheiten können stressbedingt sein:
– Herzinfarkt und Schlaganfall
– Magen- und Darmbeschwerden wie Magengeschwüre oder Magenschleimhautentzündung
– Verdauungsprobleme wie Durchfall oder Verstopfung
– geschwächtes Immunsystem
– Schlafstörungen
– Kopfschmerzen bis hin zur Migräne
– Viruserkrankungen wie Gürtelrose
– Hautkrankheiten wie Neurodermitis oder Schuppenflechte
– Stoffwechselerkrankungen wie Schilddrüsenüberfunktion oder Diabetes
Psychische Krankheiten,die durch Stress begünstigt werden:
– Depressionen
– Angststörungen
– Tinnitus
– Burn-Out
– Nervosität, Unruhe
– Konzentrationsstörungen
– ADS und ADHS
Welche Stress-Auslöser gibt es?
Es gibt eine Reihe von Situationen, die Stress bei Dir auslösen können. Das kann beispielsweise ein plötzliches lautes Geräusch sein wie ein Krankenwagen der genau vor Dir seine Sirene einschaltet. Auch aggressives Verhalten von Mitmenschen und eine Veränderung in Deinem Leben können Stress-Auslöser, die auch als Trigger bezeichnet werden. Freudige Ereignisse wie eine Beförderung oder ein neuer Lebenspartner sind ebenfalls Faktoren, die zu Stress führen können, auch wenn sie positiv sind.

Die nachfolgenden Lebenssituationen gehören zu den häufigsten Ursachen von Stress:
1. Finanzielle Sorgen
Eine amerikanische Studie fand heraus, dass finanzielle Probleme die Hauptursache für Stress bei den US-Amerikanern sind. Auch hier in Deutschland geraten immer mehr Menschen beispielsweise durch unkontrollierte Einkäufe in Onlineshops immer tiefer in die Schuldenfalle (Siehe auch meinen Artikel Tipps gegen Finanziellen Stress). Hinzu kommen oft hohe Wohnungsmieten und Energiekosten. Wenn Du nachts nicht mehr schlafen kannst, weil Du nicht weißt, ob Du im nächsten Monat noch die Miete bezahlen kannst, hat das Auswirkungen auf Dein Wohlbefinden und auf Deine Gesundheit. Du fühlst Dich schlapp und bist unkonzentriert, bekommst Angstzustände, die zu Depressionen führen können. Laut der amerikanischen Studie sind junge Erwachsene und Eltern am meisten von finanziellen Sorgen als Stress-Auslöser betroffen.
2. Hohe Anforderungen im Beruf
Das Telefon im Büro klingelt in Dauerschleife, auf dem Display steht eine Vielzahl an unbearbeiteten E-Mails, und dann verlangt der Chef auch noch von Dir, innerhalb kürzester Zeit ein Meeting vorzubereiten. Da kann am Arbeitsplatz schon mal Stress aufkommen.
Die hohe Arbeitsbelastung belegt einen der Spitzenplätze unter den Stress-Auslösern und ist die Hauptursache für Burn Out. Viele Menschen sehen sich hohen Arbeitsanforderungen ausgesetzt, nehmen sogar oft Arbeit mit nach Hause und sind auch in der Freizeit ständig erreichbar. Es bleibt kaum noch Zeit für Familie, Freunde und Hobbys. Die Betroffenen können kaum noch abschalten und schlafen nachts schlecht, weil sie mit ihren Gedanken schon wieder beim Job sind.
Vor allem Frauen leiden oft unter der Doppelbelastung zwischen Kindern und Beruf. Die Folgen sind oft schwere psychische und körperliche Erkrankungen.
3. Beziehungsprobleme
Oft sind es nur Kleinigkeiten wie eine offene Zahnpastatube oder herumliegende Kleidungsstücke, die einen Streit zwischen Dir und Deinem Partner auslösen können. Doch während der Ärger über die kleinen Macken des Partners oder der Partnerin schnell verflogen ist, gehören große Beziehungsprobleme wie ständige Untreue oder andauernder Streit ums Geld oder die Erziehung der Kinder zu den häufigsten Stress-Auslösern. Depressionen, Verlustängste und erhebliche körperliche Beschwerden sind die Folgen. Da solltest Du mit Deinem Partner die Notbremse ziehen und eine Partnerschaftsberatung aufsuchen oder wenn gar nichts hilft vielleicht auch eine Trennung in Erwägung ziehen.
4. Pflege von Angehörigen
Wenn die eigenen Eltern der Lebenspartner oder die Kinder schwer krank sind, möchtest Du sie bestimmt nicht gerne in ein Heim geben, sondern Dich lieber selbst um Deine Lieben kümmern Doch die Pflege von Angehörigen ist kein Kinderspiel, sondern geht körperlich wie psychisch enorm an die Substanz und gehört somit ebenfalls zu den häufigsten Stress-Auslösern.
Stress abbauen

Im Kampf gegen dauerhaften Stress musst Du zuerst Deinen persönlichen Stress-Auslöser erkennen. Nimmst Du Dir im Job zuviel vor? Ist Deine Beziehung wirklich noch so glücklich? Notfalls kannst Du Dir auch Rat bei Deinem Hausarzt oder einem Psychologen holen. Hier sind einige Tipps für den besseren Umgang mit Stress.
1. Prioritäten setzen
Ein gutes Zeitmanagement kann Dir helfen, Stressituationen zu vermeiden. Mach Dir eine Prioritätenliste über Arbeiten, die zuerst erledigt werden müssen und welche Aufgaben warten können, und baue dabei feste Pausenzeiten ein. Fokussiere Dich nicht auf festgelegte Zeiten, in denen die Aufgaben erledigt werden sollen, denn das löst wieder neuen Stress aus. Dein Chef wird Dir schon nicht den Kopf abreißen, wenn Du für eine Arbeit mal ein paar Minuten länger brauchst. Eine gute Arbeit braucht halt seine Zeit.
2. Work-Life-Balance
Deine Freizeit gehört Dir und nicht dem Unternehmen. Du musst im Urlaub und am Wochenende nicht ständig erreichbar sein, Aufgaben, die Du bis Freitag nicht erledigt hast, können bis Montag warten. Die Freizeit soll der Erholung dienen und Körper und Geist frei machen. Darum ist es wichtig, Deine freien Tage einem Hobbiy zu widmen oder etwas mit Deinen Freunden zu unternehmen.
3. Finanzielle Engpässe beseitigen
Stress wird oft durch finanzielle Sorgen ausgelöst. Stell Dir einen Finanzplan auf, in dem Du Einnahmen und Ausgaben gegenüber stellst und genau ausrechnest, wie viel Geld am Ende des Monats noch für Extras wie Kleidung, Essen gehen oder ein neues Handy übrig bleibt. Solltest Du schon in der Schuldenfalle stecken, ist es unbedingt ratsam, eine Schuldnerberatung aufzusuchen, die Dich aus dem finanziellen Loch rausholt.
4. Lösungen für Beziehungsprobleme finden
Wenn Probleme mit Deinem Partner oder Deiner Partnerin der Grund für langanhaltenden Stress sind, solltet Ihr Euch unbedingt zusammen setzen und versuchen, eine Lösung zu finden. Solltet Ihr es alleine nicht schaffen, ist der Gang zur Partnerschaftsberatung unvermeidbar, um heraus zu finden, ob die Emotionen für eine gemeinsame Zukunft noch stark genug sind oder ob eine Trennung die beste Lösung ist.
5. Entspannungstechniken
Entspannungstechniken wie Yoga, autogenes Training oder einfach nur ein wohltuendes Bad in beruhigenden Substanzen wie Lavendel helfen Dir, mit Stressituationen besser umzugehen. Du wirst ausgeglichener und kannst die Aufgaben in Haushalt und Beruf leichter bewältigen. Mit etwas Übung lassen sich autogenes Training, die progressive Muskelentspannung nach Jacobsen sowie Atemübungen ausgezeichnet in den Alltag integrieren. Wenn Du Dich lieber etwas bewegen möchtest, ist ein Spaziergang in der Natur eine gute Alternative. Das Zwitschern eines Vogels oder das Rauschen eines Baches wirken genauso entspannend wie Yoga oder Meditation.